Es war toll. Es wird schön.

"Sechs Worte, die unser Projekt für mich am einfachsten beschreiben.

Sechs Worte, gefüllt mit unvergleichlichen Erinnerungen.

Sechs Worte, die am Anfang noch ganz anders aussahen.

Vor dem Beginn der 72 Stunden Aktion waren meine Gedanken noch von "Was wird das?" und "Das wird nass!" beherrscht. Wie es scheint, hat der Himmel dieses Wochenende nicht nur uns geschickt, sondern auch eine reichliche Menge Regen und Schnee und meine Befürchtungen haben sich bestätigt. Davon abgesehen, dass ich selber keinen Koffer mit habe, spiele ich jetzt "Ich packe meinen Koffer" und nehme mit: ein paar nasse Handschuhe, ein paar nasse Schuhe, drei Paar nasse Socken und eine Hand voll Schlamm. Meine Mutter wird sich freuen.

Unsere Anreise am Donnerstag war von viel Skepsis und verhaltenem Enthusiasmus geprägt. Nach der ersten Begehung des Geländes wussten wir zwar, was auf uns zukommt, aber einen Plan, wie das gelingen sollte, hatten wir nicht. An unser erstes gemeinsames Abendessen, Kartoffelspeisen, schlossen sich diverse runde Kennenlernspiele an und wir verbrachten unsere erste Nacht im Jugendhof.

Der zweite Tag startete mit nicht sehr vorteilhaftem Wetter, doch die Arbeit musste gemacht werden. Ausgerüstet mit mehr oder weniger geeigneter Kleidung, begannen wir den Kampf gegen das Gelände, machten Platz für den Zaun, errichteten die Benjeshecke und begannen teilweise bereits einige Pflanzen in den Boden zu bekommen. Zwischendurch kündigte sich hoher Besuch an und wir gaben noch einmal richtig Gas, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Schnee und Regen zwangen uns teilweise zu einem verfrühten Rückzug, nach welchem wir mit Linsensuppe und zum Abendessen auch mit Nudeln versorgt wurden.

An dieser Stelle spreche ich gerne ein Hoch auf die Erfindung der Dusche, denn ohne diese würde ich noch immer etwas Dreck im Ohr finden.

Den Abend verbrachten wir gemeinsam, es wurde gesungen und getanzt und man entdeckte das ein oder andere Talent. Unsere zweite Nachte endete am Morgen mit verschlafenen Gesichtern und bedrohlichen Wettervoraussagen, wobei von Minute zu Minute, von App zu App andere Meldungen die Runde machten. Aber auch am Samstag musste die Arbeit gemacht werden. Es wurden Nistkästen gebaut und aufgehängt, Flächen von Stöcken befreit und Bäume in Rekordzeit gepflanzt. Eine absolut fantastische Verpflegung mit Tee, McDonald's, Brötchen, Kuchen und einigen anderen Leckereien erhielt sowohl uns, als auch die gute Stimmung am Leben. Dann gelang uns der Durchbruch. Damit hatten wir unser Projektziel widererwarten erreicht. Obwohl wir zwischendurch Zweifel an der Bewerkstelligung dieses riesen Projektes hatten, sind wir sogar verfrüht fertig geworden und wir wurden mit scharfem Reis und Kaiserschmarrn belohnt. Unser letzter gemeinsamer Abend klang zusammen beim Karaoke oder Werwölfe aus und die Freude über unseren Erfolg lies den ein oder anderen etwas zu spät die Äuglein schließen.

Unser letzter Morgen war erfüllt vom Hausputz vieler fleißiger Hände, während einige die aller letzten Pflanzlöcher vorbereiteten. Und jetzt stehen wir hier. Übermüdet und ohne trockener Kleidung, aber glücklich. Die Pflanzung der allerletzten Bäume ist gleichzeitig ein Symbol für den Abschluss unserer 72 Stunden Aktion 2024 und dem, was wir gemeinsam geschafft haben, aber auch ein Startpunkt für die Entstehung eines wunderschönen Stücks Natur.

Es wird schön werden.

Gemeinsam haben wir viel erreicht und nur gemeinsam konnten wir unsere Ziele mehr als erfüllen.

Uns schickt der Himmel.

Egal ob aus den Werthmannwerkstätten, von den Wullackern, als Pfadfinder oder vom Mk. Wir alle sind Teil dieses Projektes. Wir können stolz auf das sein, was wir geleistet haben, denn es war toll. Die Bäume werden aufgehen und das Gelände wird sich für Besucher*innen öffnen. Viele Tiere werden ein neues Zuhause finden und in 20 Jahren zeige ich meinen Kindern, welchen Baum ich gepflanzt habe.

Ich bin mir sicher: Es wird schön."

Lisa Fleper, die diesen Erfahrungsbericht am Abschluss der Aktion mit allen Beteiligten geteilt hat und uns im Nachgang zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat. Ganz herzlichen Dank! Auf dem Foto ist Lisa in der Mitte, umringt mit ihren Gruppenmitgliedern vom Gymnasium Maria Königin.

 

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