8 Möhnesee

Ein See für Mensch und Natur

Zwischen 1908 und 1913 wurde die Sperrmauer in Günne erbaut. So entstand die Möhnetalsperre, deren Hauptaufgabe die Bereitstellung von Wasser für das Ruhrgebiet ist. Der See liegt zwischen der westfälischen Bucht, dem Haarstrang und dem Sauerland und somit am Hauptzugweg vieler Wasservögel. Seine Größe, sein Nährstoff- und Fischreichtum sowie die Beschaffenheit der Ufer machen ihn zu einem idealen Nahrungs- und Rastgebiet für ziehende Wasservögel. Die Talsperrenufer sind entweder steinig oder von Feinsediment geprägt. In den steinigen Bereichen gibt es große Bänke der Dreikant- oder Wandermuschel, eine wichtige Nahrungsquelle für Tauchenten und Blässhühner.
Die wechselnden Wasserstände im Möhnesee sind für viele brütende Wasservögel ein Problem. Der Haubentaucher kann sich jedoch anpassen. Höckerschwäne und Gänse weichen auf die von den Schwankungen nicht betroffenen Vorstaubecken Hevesee und Wameler Becken aus.

Rund 25 Wasservogelarten können regelmäßig auf dem Möhnesee beobachtet werden. In den Wintermonaten findet man hier große Bestände an Gänsesägern, Schellenten und Tafelenten, während der Zugzeit kommen sogar Fischadler vor. Das ganze Jahr über halten sich Reiherenten und Haubentaucher auf dem See auf. Eine große Graureiherkolonie befindet sich oberhalb von Völlinghausen.

Hevesee

Im südlichen Teil liegt das Naturschutzgebiet „Hevearm-Hevesee“ mit großen, offenen Wasserflächen, abwechslungsreich strukturierten Uferzonen sowie Buchenwäldern und naturnahen Eichen-Mischwäldern. Hier münden die beiden kleineren Flüsse „Heve“ und „Kleine Schmalenau“ . Rund um das Naturschutzgebiet Hevesee grenzen Feuchtbereiche an, in denen im Frühjahr zahlreiche Amphibien laichen, z.B. die streng geschützte Kreuzkröte. An den schlammigen Ufern des Sees können Sie zur Zugzeit mit etwas Glück Watvögel beobachten, darunter Walduferläufer, Grünschenkel oder Flussregenpfeifer.

Möhneaue

Ganz im Osten mündet die Möhne in den See. Dieser Bereich wird als Möhneaue bezeichnet und ist Teil des Naturschutzgebietes Möhnetal. Eindrucksvoll präsentiert sich hier die Vegetation der naturnahen Flussaue. Auf kleiner Fläche hat sich eine große Vielfalt an Lebensräumen entwickelt; verschieden große Fließ- und Stillgewässer sind eng mit Auwäldern verzahnt.
Hier können Sie eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten erleben: Auwälder mit Silber- und Bruchweide, Schwarzerle und selten gewordene Blütenpflanzen wie die Schlüsselblume, den Goldstern und die Sumpfdotterblume. Verschiedene Spechte trommeln in den Wäldern. Am Wasser finden Eisvogel und Wasseramsel geschützte Brutplätze. Amphibien wie die seltene Geburtshelferkröte kommen hier ebenso vor wie zahlreiche Libellenarten.

Ansprechpartner: LIZ - Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald Möhnesee e.V.

Tipps für die Umgebung

Besonders empfiehlt sich ein Besuch in der regionalen Erlebnisausstellung des Liz Möhnesee e.V. in Günne.

Auch die Fahrt mit dem Katamaran der Möhneseeschifffahrt lohnt (von Ostern bis Oktober).

Am Südufer liegt der neue Möhneturm. Vom Parkplatz Torhaus oder vom Parkplatz Südufer Trimmdichpfad aus kann man dort hinwandern und hat einen tollen Blick auf die Landschaft rund um den Möhnesee.

Nördlich vom Möhnesee liegt die Weidelandschaft Kleiberg in Büecke. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz weiden Rinder und Pferde für den Naturschutz.

Im Internet finden Sie zudem einen digitaler Reiseführer zum Möhnesee.

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