Vor allem das Elberndorfer Bachtal zeigt, wie die Natur - mit Unterstützung des Menschen - fast verlorene Lebensräume zurückerobern kann. Noch vor einigen Jahren dominierten Fichten das Tal, denn die unrentabel gewordenen Grünlandflächen waren auch in den moorigen und nassen Bereichen mit Fichten bepflanzt worden. Viele der naturschutzfachlich wertvollen Flächen sind aber mittlerweile durch das Regionalforstamt und die Naturschutzbehörde wieder von den Nadelbäumen befreit - insbesondere Sturm Wiebke hatte hier ordentlich Vorarbeit geleistet.
Moore, Sumpfwiesen, Borstgrasrasen, Buchenwald - wertvolle Lebensräume können sich wieder entfalten
Durch beide Täler fließen naturnahe Bäche, die durch das geringe Gefälle auch mäandrieren können. Als Besonderheit kommen hier Groppe und Bachneunauge vor.
Kühle Witterung mit hohen Niederschlägen und geringer Verdunstung kombiniert mit sauren, staunassen Böden sind Voraussetzungen für die Entwicklung von Mooren, die man im Bereich des Rothaarkammes vielerorts finden kann - so auch im Zinser- und im Elberndorfer Bachtal. Die hier vorhandenen großflächigen Übergangs- und Schwingrasenmoore sind sehr selten und genießen einen hohen Schutzstatus. Damit sich die vormals entwässerten Moorbereiche erholen können, wurden Entwässerungsgräben nach Möglichkeit verschlossen.
Weite Bereiche der Aue, auf der vorher Fichten wuchsen, werden der natürlichen Entwicklung überlassen. Das heute dort wachsende Gebüsch aus jungen Moorbirken soll sich zu einem Karpatenbirken-Bruchwald entwickeln. Entlang des Elberndorfer Baches konnte sich eine Hochstaudenflur etablieren, die sich im Sommer mit Blauen Eisenhut schmückt. Auf den Moorwiesen gedeihen zahlreiche, an das Moor angepaßte Pflanzen, u. a. Schmalblättriges und Scheidiges Wollgras und das Sumpfveilchen.
Die trockeneren Grünlandbereiche werden von Magerwiesen und Borstgrasrasen eingenommen, hier wächst an manchen Stellen sogar Arnika.
Den Verlandungsbereich eines Teiches hat die Sumpfcalla erobert. Auf dem Bergrücken zwischen den beiden Tälern ist ein etwa neun Hektar großer Buchenwald mit bis zu 250 Jahre alten Buchen als Wildnisgebiet ausgewiesen worden.
Ansprechpartner: Biologische Station Siegen-Wittgenstein